Gar nicht so einfach, dieses 2022. Neulich las ich eine Statistik, dass knapp zwei Drittel unserer Landsleute das vergangene Jahr als „äußerst bescheiden“ bezeichnen. Wie so oft im Leben, liegen die Wahrheiten selten an den Polen, jedenfalls hierzulande. Jetzt ziehe ich Bilanz in meinem Jahresrückblick 2022.

Alljährlich bekommt mein Jahr zu Beginn ein Motto, an dem ich mich ausrichte und das mit meinen Zielen korrespondiert. Die vergangenen Jahre trugen die Namen

  • Motivation,
  • Community,
  • Automatisierung,
  • Digitalisierung,
  • Fokus,
  • Zeit und
  • Reduktion.

Sieben Jahre sind ein Zyklus und auch unserer Stoffwechsel ändert sich in eben diesem Turnus. Wie passend, dass 2023 Ruhe heißen wird. Aber dazu später im nächsten Jahr.

Die Zeit zum Jahreswechsel nutze ich, um das Jahr Revue passieren zu lassen. Ohnehin habe ich diesbezüglich sehr viele Rituale. Täglich, wöchentlich, monatlich, im Quartal, halbjährlich. Ernsthaft. Irgendwo in diesen Social Media hatte ich einen schonungslosen, (selbst-)kritischen und transparenten Jahresrückblick versprochen. Los geht’s!

Routinen im Jahresverlauf.

Du kennst das mit den Akkus bei Deinem Smartphone. Mit der Zeit lässt die Leistungsfähigkeit nach und Du musst beinahe zweimal täglich aufladen. Genauso halte ich das – und genauso verhält sich das bei mir. Zweimal täglich, um in meiner Kraft zu bleiben. In der Regel startet der Tag mit dem Aufstehen weit vor dem Wecker, denn mein Biorhythmus ist halt so.

Dann Meditation und anschließend ein paar Minütchen Reflexion in meinem 3-Jahres-Buch. Seit fast sechs Jahren. Wenn’s Dich interessiert – hier kannst Du das Ding anschauen (und auch kaufen), wenn Du magst. – ein paar Tassen Kaffee, mindestens ebenso viele Tassen Tee. Um 17 Uhr finde ich mich normalerweise in der Badewanne wieder, um danach mit meiner Muddi zu telefonieren, um anschließend Gemeinsamzeit beim Abendbrot mit der besseren Hälfte zu verbringen.

Privat? Mitnichten! Mein Credo lautet „Persönlich, nicht privat!“ in sozialen Netzwerken. Die Grenze zwischen privat und persönlich ziehst Du selbst. Niemand, und ich meine niemand, sagt Dir, was Du für vermeintlich zu private Inhalte teilst. Persönlichkeit überzeugt. Dasmaklaa.

Manchmal springe ich dann noch in meine Premium-Arbeitszeit, denn die ist bei mir tatsächlich zwischen 16 und 23 Uhr. Abends kann ich mich stundenlang ohne Ablenkung konzentrieren. Aber dies nur am Rande.

Jahresrückblick 2022 mit Wochenanfang und Wochenende

Fangen wir mit dem Wochenende an. Sonntag ist für mich Arbeitstag, wenn ich denn Bock drauf habe. Meine To-do-Liste schreibe für ab Montag schreibe ich dennoch. Und ich priorisiere direkt die Reihenfolge. Das, was bei mir überhaupt nicht klappt, ist die Kröte am Morgen. Theoretisch weiß ich, dass die ätzendste Aufgabe zu Beginn erledigt werden sollte. Ich schiebe, ich prokrastiniere nicht. Denn ich erledige immer noch tausend andere Projekte.

Zum Wochenausklang bin ich am Freitagnachmittag bei einer lieben Kundin in der sogenannten Fokuszeit und schließe die Woche ab. Pünktlichst.

Reflexion, Redaktion, Relaxation.

Am Sonnabend in aller Herrgottsfrühe gebe ich der vergangenen Woche im Rückblick einen Namen. Ich nehme mir Zeit, in der mich gar niemand stört. So tippe ich langsam auf meinem Smartphone und reflektiere, was mir wirklich wichtig war. Und was wirklich wichtig ist. In der Regel überraschen selbst mich die Worte, die dabei so herauskommen.

Meine Redaktionsplanung, tja, da muss ich einfach eine harsche Selbstkritik üben. Die zwote Jahreshälfte geprägt von gähnender Leere im Blog – mir fehlte schlichtweg die Kraft und die Motivation. Selbst die künstliche Intelligenz, die mich beim Schreiben unterstützt, konnte mich nicht effizientisieren. Mein Evergreen Content sicherte mir meine Dauersichtbarkeit und Auffindbarkeit.

Lediglich meiner Produktbewerbung gestattete ich eine hohe Prio.

Zu viel Energie ging drauf für den doppelten C-Shice und wegen privater Baustellen. Ständig priorisierte ich neu, weil externe Faktoren mich dazu drangen.

Unbeeindruckt davon jedoch zog ich meine Freizeiten durch, denn diese Inseln sorgen für vollen Akkustand. Ein Skiurlaub mit Freunden, familiärer Jahresurlaub in der geliebten Bretagne, die Heimat in Schwerin als Touri besuchen und mein äußerst wichtiger Alleine-Urlaub an meinem Kraftort auf Korfu sowie die Auszeit zum Jahresende in der Abgeschiedenheit an der Mosel – das sind meine Booster.

Auszeiten alle acht bis zehn Wochen sind Pflicht! Das klingt nach sehr viel Freizeit, mag sein. Jedoch – und das ist keine Rechtfertigung – sind meine reinen Arbeitswochen auch bis Oberkante Unterlippe voll. Aus Gründen. Du kennst sicherlich das Eisberg-Modell… Das, was sich unter der Wasseroberfläche befindet, ist nämlich sozusagen unsichtbar.

Ein Online-Business zu strategisch zu entwickeln, den Überblick zu be- und die Fäden in der Hand zu halten, all das erfordert Disziplin und ist keineswegs ein Spaziergang, den Du mal soeben nebenbei absolvierst. Egal, was Dir digitale Werbung vorgaukelt.

Workation – ein Novum im Jahresrückblick 2022.

Frankreich, ohnehin eines meiner liebsten Reiseziele, steht seit dem Sommer für meine erste Workation. Also der Kombination zwischen Arbeiten und Sightseeing. Ich weilte im Pas-de-Calais am Ärmelkanal, sah an fünf Tagen die Kreidefelsen in Südengland und ich

  1. fand meinen sehr intimen Leitsatz, ohne dass ich danach suchte.
  2. entdeckte meine Schattenseite neu, ohne dass ich sie verunglimpfte.
  3. belebte meine Zuversicht wieder, denn: Das war bitternötig.

Auf einem im Umbau befindlichen Bauernhof konzentrierte ich mich von 8 bis 12 und genoss nach einem Mittagsschläfchen mehr Meer, Natur und Sehenswürdigkeiten in Nordfrankreich – und Muscheln, Baguette und auch mal ein Gläschen Wein. So war ich gleichzeitig enorm effizient und erholt.

Meine Erkenntnis: Motiviert bis in die Haarspitzen scheine ich nur zu sein, wenn ich einen Ortswechsel vollziehe. Daraus entstand ein tiefer Wunsch nach regelmäßigen diesbezüglichen Rauszeiten. So verknüpfe ich künftig einmal im Jahr einen Aufenthalt an ungewöhnlichen Orten zum Arbeiten mit dem Naherholungsfaktor. Sei gespannt, wo mich die Reise im nächsten Jahr hinführt.

Wolke_10 – das absolute 2022-er Highlight!

Mein untopbares Highlight in diesem Jahr: Wolke_10, mein dekadentes Firmenjubiläum. In dekadent steckt schließlich auch Dekade drin. Als Eventmanager entwickle ich Konzepte in Minuten. Mir war zügigst klar, ich brauche Überraschungen, Musik, Gesang, Theater, eine ganz besondere Location, geiles Essen und saucoole Leute.

So wurde es am 19. August in einer Zeche in Gelsenkirchen seeeeehr besonders. 115 Menschen bei meiner bis dato größten eigenen Feier. Tagelang habe ich danach vor Glück geweint. An dieser Stelle danke an die zauberhafte Gästeschar und im Besonderen an…

Elke Schumacher: Dein stadt.bau.raum ist einfach ebenso meine berufliche Heimat.

Joana Rudziok: Dein Traumklick hat mich von Anfang überzeugt. Der Bulli ist der Wahnsinn, das peu à peu entstandene Gästebuch auch.

Jens Dornheim, Dominik Hertrich & Team: Euer Theater glassbooth ist grandios und ein Akt aus Eurem Stück „Amsterdam“ sozusagen ein analoges Social-Media-Beziehungs-Kapitel.

Mareike Helbing & Rolf Arno Specht: Euer Kystlys jagt mir immer noch einen wohligen Schauer über den Rücken. Das blaue i-Tüpfelchen ab 21:04 Uhr. Hach!

ProClaim the Future of Gospel: Schön, dass Ihr an mich glaubt. Jetzt bin ich dran, das ebenso zu tun. Ihr habt mir ein feines Ständchen gesungen, denn ich konnte nach knapp acht Monaten Zugehörigkeit exakt zwei Lieder text- und tonsicher. Alleine der Mut fehlte. Ab Januar nehme ich richtig kontinuierlich Gesangsunterricht, denn der Knoten platzte zum Jahresende endgültig. Singen befreit.

Barcamp Bergisch Land, Nummer 4, Solingen

Ein weiteres Highlight im kumulus Offline-Kalender: das Barcamp Bergisch Land im Gründer- und Technologiezentrum in Solingen im September. Soeben haben meine Partnerin Lioba Heinzler und ich das Location-Sponsoring mit unserem langjährigem Partner „Solingen Business“ dingfest gemacht.

Save the Date: 22.09.-23.09.2023.

Ready, steady, go!

Die vierte Ausgabe meiner → Social Media Online-Werkstatt im November gestaltete ich fortan alleine. Zuvor fanden drei Versionen zusammen mit meiner Partnerin Birgit Rathay-Baumgertel statt.

Vier Tage, je drei Aufgaben für Struktur, Kreativität und Evergreen Content. Ganz nebenbei lernst Du Spontaneität, futterst Dich gekonnt durch Dein Content-Schlaraffenland und hast überraschenden und wiedererkennbaren (Evergreen) Content für Dein Publikum. Für immer. Wenn Du denn weißt wie! Aber das zeige ich Dir gerne nochmal mit immer wieder neuen Aufgaben vom 13.02. bis 16.02.2023. Mein Füllhorn ist schier unerschöpflich.

Ich habe versagt!

Ein paar Dinge, die ich nicht umgesetzt oder geschafft habe:

  • Überarbeitung bzw. neue Webseite
  • neues E-Book
  • Evergreen-Content-Kurs

Ganz unterschiedliche Gründe, seien es Demotivation, Krankheit oder die fehlende Idee, haben mich zwischendurch straucheln lassen. Unter dem Strich: Ich bin fein damit, denn ich kann es nicht ändern. Also ärgere ich mich besser nicht und kanalisiere meine Power, die mir weiterhin anheim ist, in die Dinge, die ich locker(er als andere) schaffen kann. So einfach ist das für mich.

Jahresrückblick 2022 und wie immer die Erkenntnis…

Jahresrückblick 2022: 5 Sterne an Erfahrung für das vergangene Jahr (Photocredit: sdecoret via depositphotos)

Der lange Atem zahlt sich aus!

Neu im kumulus Produkt-Portfolio ist „meet me – Social Media Q&A“. Einmal im Monat kostenlos und nicht umsonst für maximal drei Leute. Die Sprechstunde hat sich zurecht geruckelt und ich freue mich auf den 10.01.2023.

Aus sehr privatem Anlass habe ich mich mit meiner langjährigen Business Buddy nicht oft sehen können. Kristina, ich freue mich das nächste Jahr mit Dir! Schön, dass sich unsere Runde mit Annette und Tanja seit Anfang 2022 aus dem CoachCamp heraus formte. Anderthalb erfolgreiche Jahre gingen mit meinen beiden anderen Business Buddys Elke und Susanne zuende. Auch dafür bin ich sehr, sehr dankbar.

Unter dem Strich: ein gutes Jahr. Ich vergebe fünf Sterne. Denn es war von allem etwas dabei. Ein paar Menschen gingen, sehr viele blieben, einige kamen hinzu. Vieles tat ich, ebenso Vieles ließ ich bleiben.

In diesem Sinne: Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land und komme gut ins neue Jahr!
Dein Social Media Stratege Christoph Ziegler
„Offline-Business online beleben.

(Photocredits: sdecoret via depositphotos)

About the Author

J. Christoph Ziegler ist Social Media Stratege und der Kopf bei kumulus ® – besonnen, auf Augenhöhe und immer wohlwollend kritisch. Sein Credo? Offline-Business online beleben! Hier im kumulus-Blog liefert er Impulse zum Start in Social Media und gibt zwischendurch kurze und knackige Tipps für soziale Netzwerke und eine gelungene Kommunikation.

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