Symbole und Figuren.

Martina Lauterjung (Skizzier Coach aus Solingen) und Christoph Ziegler unterhalten sich über einheitliche Visualisierung im Hause kumulus.

Die Angst vor Stift und Papier.

Christoph Ziegler: Über das Skizzieren fanden Martina Lauterjung und ich zueinander. Schließlich benötigte ich für meine Seminare und Coachings eine einheitliche Gestaltung am Flipchart. Mit meiner artikulierten Einstellung „Ich kann nicht zeichnen“ bin ich sicherlich ein ganz normaler Kunde, oder?

Lauterjung_Martina_Portraet_rundMartina Lauterjung: Das stimmt. Diese Angst begegnet mir sehr häufig und ich kann damit sehr gut umgehen. Schließlich ist das mein Tagesgeschäft. Dir geht es bestimmt so mit der Skepsis und Angst gegenüber Veröffentlichungen und Transparenz in Social Media. Allen voran wahrscheinlich Facebook.

Christoph: Selbst-ver-ständ-lich. Die eigene Präsenz fällt vielen nicht so leicht. Ganz oft schwingt da die Unsicherheit vor dem Unbekannten mit – und dabei bleibt jedem die Wahl, einfach mal nichts zu posten. Häufig erwächst daraus auch eine große Ablehnung. Und da wir hier in Deutschland insbesondere den Datenschutz ganz hochhalten, sind wir sehr kritisch mit Öffentlichkeit.

Mir ging das früher auch so. Vor gut zehn Jahren hatte ich nur meinen Account bei Xing und Stayfriends. Bei Xing – seinerzeit hieß das noch ganz anders – war es damals noch viel persönlicher. Facebook war einfach noch nicht so verbreitet. Und gegen Facebook habe ich mich lange gewehrt. Aus Unsicherheit.

Bei Dir war das irgendwie jedoch ganz einfach.

Martina: Als ich vor Jahr und Tag auf Dich zuging, habe ich mir einfach gesagt: Ich probiere das jetzt aus. Daraus hat sich eine langjährige Beziehung entwickelt. Ich sehe auch in meinem Blog einige Entwicklungsschritte, die ich erst mal begreifen musste. Diese Struktur der Social-Media-Arbeit in meinen Alltag zu integrieren, fällt mir zuweilen auch heute nicht leicht.

Skizzieren ist Kommunikation – Visualisierung auch!

Als Bloggerin frage ich mich immer wieder, ob Blogartikel wirklich so lang sein müssen. 1.500 Wörter sind eine ganze Menge. Ich würde lieber mehr Zeichnungen einfügen.

Christoph: Wie so oft lautet meine Antwort “Es kommt ganz darauf an.” Auf Deine Taktung, auf Deine Aussagen, auf Dein Ziel und natürlich auf Deine (Wunsch-)Kunden. Was möchtest Du ihnen mit auf den Weg geben? Welche Lösungen hältst Du parat? Welche Tipps lieferst Du? Und natürlich etwas allgemeiner: Was ist Dein Thema?

Dein Mehrwert ist ja ganz klar visueller Natur. Dein aufmerksamer Leser bemerkt Deinen Stil. Wenn Du mir Bilder Deiner Kunden zeigst, bemerke ich natürlich auch Deine Schule. Klar, Deine Art der Visualisierung hat bestimmte Merkmale.

Also nochmal: Deine Texte schreibst Du frei herunter, genauso wie sich das für ein Internet-Tagebuch gehört. Ein Blog ist genau das. Und die Länge Deiner Texte variiert ja auch. In meinem Blog habe ich einmal den → Aufbau von Blogartikeln unter die Lupe genommen.

Martina: Was bringen in einem Foto integrierte Texte? Beispielsweise der Titel des Beitrags?

Christoph: Grundsätzlich lockern Bilder den Text auf. Wenn sie subtil sind, fördern sie die Fantasie und regen an, produzieren Kopfkino und erhöhen die Merkfähigkeit der Inhalte. Integrierter Text verstärkt das Ganze natürlich. Für die Wortanzahl hilft das erst einmal nicht.

Ich finde eigenes Bildmaterial auch schwierig zu erstellen. Es sei denn, Du kannst das ‘mal eben’. Was mir für meine Präsentationen geholfen hat, war das grundlegende Verständnis für Visualisierung zu erlangen. Dazu hast Du einen seeehr großen Anteil geleistet. Es kommt nicht auf das Detail an, sondern auf den Kern. Das Beiwerk ist überflüssig. Wie gehst Du vor?

Reduktion: schnell, einfach, nachhaltig, genial

Martina: Mein Credo ist Reduktion. Und die logische Reihenfolge: schnell, einfach, nachhaltig, genial. So funktioniert das. Bei der Ansprache von Zielgruppen und Wunschkunden ist das ja ähnlich. Für mich stellt sich immer noch die Frage, wo spreche ich diese besser anspreche.

Nach wie vor kenne ich mich mit Xing besser aus als mit LinkedIn. Ich würde es mir gern einfacher machen. Kann ich auf eines verzichten – oder muss ich weiterhin zweigleisig bedienen? Stimmt es, dass LinkedIn professionellere Kontakte bietet? Oder ist es “nur” internationaler?

Christoph: Da soziale Netzwerke niemals deckungsgleich sind, macht es aus meiner Sicht Sinn, sich beides anzueignen. Und wie fast überall heißt es: Lernen. Xing ist solide, viele Selbstständige und Solopreneure sind dort vertreten. Bei LinkedIn hingegen kommen Führungskräfte auf ihre Kosten. Auch der internationale Aspekt ist hier wesentlich größer, denn LinkedIn ist das größte Business-Netzwerk der Welt.

So sehe ich das insbesondere für uns als Berater und Coaches ganz pragmatisch. Ich schaue, dass ich einheitlich auftrete, ein eindeutiges Thema habe und damit meinen eigenen Stil weiterentwickle. In Social Media bemerken die Kontakte und auch die Noch-nicht-Kontakte das auf jeden Fall.

Unser Thema ist ja das Erscheinungsbild. Populär zur Präsentation ist ja auch Pinterest – da bist Du noch nicht vertreten. Warum?

Martina: Gut, dass Du das sagst. Mir wird oft gesagt, ich müsste unbedingt zu Pinterest. Doch wenn sich jeder und jede an diesem Fundus bedienen kann, dann sehe ich das nicht ein. Und Wasserzeichen finde ich persönlich immer schlecht für die Erkennbarkeit und Sichtbarkeit. Ich sehe sie inzwischen auch eher selten.

Urheber- und Nutzungsrechte bei Bildern

Christoph: Zunächst einmal gehört auf jedes in Social Media veröffentlichte Bild eine Quellenangabe. Das kann ein Wasserzeichen sein. Oder Name des Urhebers mit einem © markiert.

Dann sind die Nutzungsrechte immer ganz heiß. Nur wenn ich ganz sicher bin, dass ich wirklich dieses Bild benutzen darf, sollte ich veröffentlichen. Dazu gehört sogar ein Zeitungsartikel, der Bildmaterial von einem akkreditierten Presse-Fotografen enthält. Das kann sehr anstrengend sein.

Martina: Und wie sieht es aus mit den Rechten am eigenen Bild?

Christoph: Das Recht am eigenen Bild hast nur Du. Das heißt, Du kannst bestimmen, ob ein Bild mit Dir veröffentlicht werden darf. Es sei denn, Du gehst in der Masse unter, oder Du läufst durch öffentliche Filmaufnahmen, oder Du wirst bei touristischen Attraktionen von anderen Menschen fotografiert. Das sind ein paar Ausnahmen.

Martina: Puh, da gibt es ganz schön viel zu beachten. Gibt es noch andere Methoden, sein geistiges Eigentum zu schützen? Oder macht es den Kreativen nichts mehr aus, wenn deren Bilder im Netz und in Präsentationen kursieren?

Christoph: Hm, da bin ich tatsächlich etwas überfragt. Ich sehe zu, dass ich nur eigenes Bildmaterial oder → Fotos mit eindeutig geklärten Nutzungsrechten verwende.

Liebe Leserin und liebe Leser, Sie sehen, es bleiben immer Fragen offen und das Netz verändert sich täglich. Schreiben Sie mir einfach und ich werde Ihnen nach bestem Wissen und Gewissen weiterhelfen und Ihre Fragen beantworten! Übrigens – das ist das wunderbare am Netz. Der unkomplizierte Kontakt und die einfache Kommunikation.

An dieser Stelle tausend Dank für Deine Fragen – und Antworten, liebe Martina.

In diesem Sinne: Auf bald!
Viele Grüße, Christoph

(Bildquellen: Martina Lauterjung)

About the Author

J. Christoph Ziegler ist Social Media Stratege und der Kopf bei kumulus ® – besonnen, auf Augenhöhe und immer wohlwollend kritisch. Sein Credo? Offline-Business online beleben! Hier im kumulus-Blog liefert er Impulse zum Start in Social Media und gibt zwischendurch kurze und knackige Tipps für soziale Netzwerke und eine gelungene Kommunikation.

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