Kennen Sie das Akronym VUKA? Sicherlich ist das bereits in Ihrem Arbeitsalltag allgegenwärtig. Eine Social-Media-Perspektive auf Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität – und wie Sie damit entspannt umgehen können.

New Work in Zeiten der Digitalisierung, Automatisierung, Social Media.

Ja, wir leben in einer sich stark veränderten und verändernden Welt. Das lässt sich nicht bestreiten. Und heute gilt mehr denn je:

„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“

Und das betrifft unser aller Leben. Nicht nur das private, sondern insbesondere die Arbeitswelt. Als ich in 2012 gründete, war „natürlich“ auch für mich die heutige Zeit so nicht vorherzusehen. Während seinerzeit für viele meiner Kund*innen die sozialen Medien noch ein Buch mit sieben Siegeln waren, ist heute vielerorts eine Selbstverständlichkeit im Umgang damit eingezogen.

Nichtsdestotrotz gibt es immer noch Vorbehalte. Auch ich schreie nicht bei allem „Hurra“, was sich mir so bietet. Algorithmen und Kampagnen sind an der Tagesordnung; der Krümel, den wir mit unserem Content an die Welt ausliefern wird kleiner, die Videopräsenz nimmt zu.

Ich nehme das erst einmal so hin. Im nächsten Schritt schaue ich, was ich daraus lernen kann. Um dann für mein Beratungs- und Strategiegeschäft gewappnet zu sein. Einatmen, ausatmen lautet nicht selten meine Devise. So schätze ich gerade die Kolleg*innen, die mit nicht so vielen Ausrufezeichen oder überbordender Formulierung ins Rennen gehen.

Die kleinen Helferlein, also Tools und Programme, die uns alle irgendwie heute unterstützen, schätze ich sehr. Mir fällt auf: Oft können die total viel, zu viel. Und damit wird so ein Schlachtschiff wieder unmanövrierbar. Schier unendliche Optionen und Funktionen. Mindestens genauso viele Auswirkungen.

Kurze Anamnese abgeschlossen. Was ist denn nun VUKA?

V wie Volatilität.

Sie kennen volatile Märkte vielleicht von der Börse. Sichtbar wird dies in Form von stark schwankenden Aktienkursen. Und genauso sieht VUKA heute auch in Social Media aus.

Themen kommen und gehen. Die Zyklen werden kürzer. Und auch unsere Wahrnehmung geht klar in diese Richtung. Plötzlich gibt es nur noch ein Thema, über das gesprochen wird. Erinnern Sie sich noch an Hypes wie die Eiswasser-Challenge, Pokemon Go, die Snapchat Gesichts-Filter? Ist alles eeewig her. Jedenfalls, wenn man in der Zeitmessung von Social Media denkt.

Diese Unbeständigkeit, die uns nahezu kirre machen kann. Wie gehe ich damit um? Ich mache mich schlicht nicht verrückt, schaue mir das an, vergleiche Beispiele und Sichtweisen aus der digitalen Welt. Eine macht es besser, der andere macht es durch kopieren schlechter. Und dadurch lerne ich und nutze das zur Ideengenerierung. Als Inkubator sozusagen.

Rein gesellschaftlich sind demografischer Wandel, Fachkräftemangel und die Generationen Y und Z längst im allgemeinen Sprachgebrauch und unserem Verständnis angekommen. Ja, das gibt es alles. Mehr oder weniger relevant für jede*n einzelne*n von uns.

Daher mein Rat, wenn Sie sich in Social Media zeigen: Bleiben Sie bei einem – Ihrem! – Thema. Benennen Sie deutlich und sorgen Sie für einen einheitlichen Auftritt.

Willkommen in der VUKA Welt (Bild: geralt via pixabay, CC0)

U wie Unsicherheit.

In der Tat, das V von oben kann ganz schön verunsichern. Nicht wahr?! Wenn unterschiedliche Erfahrungen, Wahrnehmungen und nicht zuletzt Werte aufeinander treffen, dann sind Konflikte vorprogrammiert.

Diese Unsicherheit äußert sich nicht zuletzt in der Kommunikation. Gerade dieser Punkt ist in Social Media so bedeutsam. Digitale Kommunikation scheint einfach – und birgt doch ein paar Gefahren. Sie kennen das sicherlich aus endlosen WhatsApp-Chats. Ein kurzer Anruf hätte es auch getan, und das Grummeln in Ihrer Magengegend wäre erst gar nicht aufgetaucht. Weil Sie nicht zwischen den Zeilen hätten lesen müssen.

Denn genau das passiert und macht unsicher. Die Lösung?

Vielleicht haben Sie schon mal vom → Sender-Empfänger-Modell gehört? Der Name verrät es. Die eigene Perspektive ist nicht kriegs-, Entschuldigung, kommunikationsentscheidend.

Wenn Sie nun auch noch bedenken, dass durch → die vier Seiten einer Nachricht ordentlich Brisanz in das Zwischenmenschliche kommt, dann ist spätestens Obacht angesagt. Schließlich geht es um mehr als nur die reine Informationsübertragung beim Posten in Social Media.

Mein nächster Rat: Fragen Sie sich immer, wie Ihr Posting inklusive Text beim unsichtbaren Publikum ankommt. Sicher bewegen Sie sich, wenn Sie chronischen Nörglern den Wind aus den Segeln nehmen und durch eine klare Position und Handlungsaufforderung („Call to Action“) punkten.

Volatiliät und Unsicherheit (VUKA) gehören für mich stark zusammen und bedingen sich gegenseitig.

K wie Komplexität.

Als ob schwankende und unsichere Märkte nicht schon anstrengend genug wären, denken Sie nun vielleicht. Es kommt noch dicker.

Genau.

Dieses „Wenn A, dann B“ funktioniert heute auf gar keinen Fall. Das sollte sie aber nicht aus der Ruhe bringen. Die Welt ist komplex. Die Arbeitswelt auf jeden Fall. In Social Media noch viel mehr. Warum?

Weil wir vernetzt sind. Weil wir als Datenpakete analysiert werden. Das ist nun einmal so. Wir hinterlassen digitale Spuren.

Ich finde das erst einmal nicht schlimm. Ich nehme es hin und überlege mir meinen Umgang damit. Gut finde ich, dass Informationen über alles 24/7 und damit rund um die Uhr im Netz verfügbar sind. Mit dieser Gewissheit kann ich auch das Handy beiseite legen, gedanklich abschalten und mich in Langsamkeit beziehungsweise Entschleunigung üben. Denn das Leben ist ein Wechselspiel zwischen verschiedenen Polen: schnell und langsam, hoch und tief, schwarz und weiß, viel und wenig. Ihnen fallen sicherlich noch weitere Gegensätze ein.

Nur, und das muss Ihnen bei der Arbeit in Social Media klar sein: Es gibt immer viele Abstufungen und selten gibt es nur richtig oder falsch. Ebenso wie Sie, ist auch Ihr*e Kund*in vernetzt und informiert sich über verschiedene Wege, aber ganz sicher in Social Media, über Ihr Angebot und Ihren Nutzen. Ja, er oder sie ist entscheidungsfreudig.

Dritter Rat: Bleiben Sie bei sich – und damit authentisch. Zeigen Sie sich im Netz genauso, wie Sie in echt sind. Auch Ihre Persönlichkeit ist komplex – und sich einen Kopf darüber zu zerbrechen, wie Sie diese Komplexität auseinanderklamüsern, hält auf. Unnötig. Nochmal: Stellen Sie einfach Ihre Persönlichkeit dar und das, welchen Nutzen Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung für Ihre Wunschkunden hat.

A wie Ambiguität.

Okay, ich gebe zu: Dieses Wort musste ich erstmal googeln. Es bedeutet Mehrdeutigkeit. Und so wie die ersten beiden Buchstaben des Akronyms VUKA stark korrelieren, sind es die beiden letzten auch. Komplexe Zusammenhänge machen eindeutige Aussagen oder Bedeutungen fast unmöglich.

Kurz: Für uns resultieren aus den vielfältigen Angeboten mehrere Handlungsoptionen. Und das finde ich total gut. Sonst stehe ich nicht so auf Total-Aussagen, hier jedoch zeigt sich der Vorteil von VUKA in der heutigen Zeit:

Wir können wählen.

Was mich auch zum vierten Rat führt. Setzen Sie in Social Media nicht nur auf ein Pferd. Ein ausgewogener Marketingmix ist das Gebot der Stunde. Entwickeln Sie eine Gesamtstrategie für Social Media, in der jedes soziale Netzwerk seinen eigenen Stellenwert bekommt.

VUKA: Mein kurzes Fazit.

Ganz klar, VUKA ist kein Zukunftsszenario mehr. VUKA ist Gegenwart. Und es spielt keine Rolle, ob Sie mit einer privaten, persönlichen oder beruflichen Brille auf Social Media schauen. Agile – also auch schnelle und digitalisierte – Arbeitsmethoden nutzen wir weit mehr, als wir denken.

Für mich steht fest. Ich passe mich dieser schnelllebigen Welt an, indem ich ganz bewusst Inseln der Reflexion nutze. Da hilft ein gutes Gespräch mit fachfremden Menschen, die offene und kontroverse Diskussion im Freundeskreis oder mit meinen Mastermind Buddys.

Mein wichtigster Rat ist jedoch: Vergleicheritis adé! Denn Vergleiche mit anderen machen unglücklich. Und das ist für mich die größte Gefahr in Social Media. Der beste Nutzen von Social Media ist für mich hingegen das gegenseitige Lernen.

Das vermittle ich u.a. in meinem 10-Wochen-Onlinekurs „Online starten in Social Media – und dranbleiben.“ → Schauen Sie mal hier, wie Sie sich den sozialen Medien ganz sachte nähern und in der VUKA-Welt Ihr Zeichen setzen. Ich nehme Sie gerne an die Hand.

In diesem Sinne: Machen Sie sich auch nicht verrückt!
Ihr Christoph Ziegler
«Offline-Business online beleben.»

(Bildquelle: geralt via pixabay, CC0 | Detail)

About the Author

J. Christoph Ziegler ist Social Media Stratege und der Kopf bei kumulus ® – besonnen, auf Augenhöhe und immer wohlwollend kritisch. Sein Credo? Offline-Business online beleben! Hier im kumulus-Blog liefert er Impulse zum Start in Social Media und gibt zwischendurch kurze und knackige Tipps für soziale Netzwerke und eine gelungene Kommunikation.

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