Haltung, die innere Einstellung – es braucht ein Social Media Mindset, Baby. Was ich hier salopp daher schreibe, hat einen handfesten Hintergrund. Wenn Du digital unterwegs bist, musst Du soziale Netzwerke mögen.

Du magst das gesprochene Wort? Dann schau vorbei in meinem ichdenkelaut-YouTube-Kanal. Über dieses Thema hier spreche ich dort gute acht Minuten:

Digitale Kommunikation hat sehr viel mit analogem Verhalten zu tun. Und umgekehrt.

Jahrgang 76 und ich habe ziemlich viel Disziplin, Gehorsam und Zurückhaltung während meiner Kindheit in der DDR genossen. Nur die Kopfnote „Betragen“ im Zeugnis verhagelte mir regelmäßig die für mich eh nicht so wichtige Urkunde in der guten alten Polytechnischen Oberschule. Ich machte mir ohnehin nichts aus meinen sehr guten Schulnoten, für die ich im Übrigen nie lernen musste.

Temperament hatte ich schon immer. Fragen Sie mal meine Eltern oder unsere Nachbarn, deren Staub von der Decke rieselte, wenn ich im Kinderzimmer tobte. Nicht immer war gute Laune der Grund. Es gab auch ordentlich Streit unter uns Brüdern.

Deswegen hielt ich mich bereits sehr oft bei den Erwachsenen auf. Als freiheitsliebender Mensch, zu dem mich meine Eltern erzogen, habe ich mich im Kreise gebildeter, älterer und lebenserfahrener Menschen gerne aufgehalten. Heute bedeutet das für mich Augenhöhe.

Ich wag(t)e ein Experiment.

Duzen in Social Media. Überall. Nach und nach merke ich für mein Business: Ich duze. Gerne und zunehmend. Das fällt mir natürlich nicht immer leicht. Aber ganz schön oft. Es bleibt dennoch respektvoll, auch wie bei einem herkömmlichen und distanzierteren Gesieze.

Gepflogenheiten in Social Media sind netzwerkspezifisch. Als die Ansprache beim deutschen Business Network Dinosaurier Xing irgendwann ein aus meiner Wahrnehmung eher unbeholfenes Du wurde und an so vielen Stellen die Ansprache noch nicht durchgängig war, bemerkte ich für mich:

Mir ist es egal, wie ich angesprochen werde, Hauptsache, es ist ein Du.

So regte ich mich vor Jahr und Tag über die Werbung des schwedischen Möbelriesen auf, die mich rotzfrech duzte, aber der Kundenkontakt im Möbelhaus voll auf ein sperriges Sie getrimmt war. Ich machte mir einen Scherz und duzte einfach.

Nicht selten erntete ich Unverständnis.

Mein Experiment begann: Ich ging in meinen sozialen Netzwerken zum Du über. Das ist mein heutiges Social Media Mindset.

Ich treffe Leute. Ich bemerke Augenhöhe. Ich duze. Online ist das ganz einfach. Auch offline geht das mir immer schneller über die Lippen. Auch, weil es mir häufig rausrutscht.

Du!

Ich entschuldige mich brav – und meine das auch ernst. Im Workshop oder Webcast hingegen duze ich bewusst. Immer biete ich an, im Anschluss zum Sie zurückzukehren. In der Regel passiert genau das NICHT.

In Social Media haben wir ein thematisches Interesse, eine persönliche Beziehung und häufig Vertrauen. Jedenfalls ist das meine Wahrnehmung. Meinen Teil möchte ich digital dazu beitragen. Nah- und greifbar möchte ich sein – und bleiben.

Social Media Mindset, Baby!

Der Switch für ein Social Media Mindset kommt irgendwann (Photocredit: Diloka 107 via depositphotos)Irgendwann fand der Switch statt. Genau benennen kann ich diesen Moment nicht. In einem Social Media Coaching sagte mir mein Coachee, meine Funktion sei „Inspiration und Motivation“. Gesagt, getan. Das kann ich gut. Das mag ich sogar sehr gerne.

Bei mir paart sich das mit strategischem Weitblick und der individuellen Adaption gemachter Erfahrungen.

Adaption statt Kopie!

Wir lernen. Aus Best Practice Beispielen. Und hier schließt sich der Kreis. „Raus aus dem Kopf – rein in den Bauch!“ – so hieß mein erster Beitrag zum Social Media Mindset. Das, was dort steht, unterschreibe ich noch heute.

Mein Experiment geht weiter – und ich versuche mich in der Ansprache mit einem Du bei künftigen Blogartikeln und auch in meinem Newsletter. Das klingt nach einer kleinen Änderung? Nun, eigentlich ändert sich nichts.

Eigentlich. Und doch ändert sich vieles dadurch. Es bleibt persönlich. Vertraut. Christoph. Und wird vielleicht persönlicher. Vertrauter. Greifbarer.

Ich wage diesen Schritt, von dem ich nicht weiß, wohin er führt. Wer an Bord bleibt, wer sich vielleicht auch nicht mehr angesprochen fühlt, wer neu hinzukommt, ich werde sehen. Ich plädiere überall für authentisches Auftreten. Und diesen Maßstab wende ich mehr und mehr auf all meinen Kanälen an.

So auch hier im Blog.

In diesem Sinne: Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
Dein Social Media Stratege Christoph Ziegler
«Online-Business lieben lernen.»

(Photocredit: Diloka 107 via depositphotos)

About the Author

J. Christoph Ziegler ist Social Media Stratege und der Kopf bei kumulus ® – besonnen, auf Augenhöhe und immer wohlwollend kritisch. Sein Credo? Offline-Business online beleben! Hier im kumulus-Blog liefert er Impulse zum Start in Social Media und gibt zwischendurch kurze und knackige Tipps für soziale Netzwerke und eine gelungene Kommunikation.

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