Ich bin sicher, dass Du das hier kennst: Social Media sind Zeitfresser, banal, öde und nerven Dich. Manchmal haste partout einfach keine Lust auf Social Media. Und dann tragen auch noch die Familie, Freunde, (neue) Bekannte und Kund:innen an Dich heran:

„Social Media?! Habe ich keinen Bock mehr drauf!“

Also begab ich mich auf die Suche nach theoretischem Hintergrund, wurde beim Lustprinzip von Sigmund Freud fündig und glich das mit meinem beruflichen Tun als Social Media Stratege ab. Eine Social Media Perspektive – und ein paar Ansätze, wie Du Unlust löst und entspannt im digitalen Datenwust bleibst.

Die Theorie: Das Lustprinzip von Sigmund Freud

Das Lustprinzip besagt, dass unser menschliches Verhalten vom Bestreben nach Lust und Befriedigung bestimmt wird. So weit, so gut, so normal. Es ist also ein zentrales und elementares Ziel der menschlichen Psyche. Nun können wir aber natürlich nicht alles tun, was wir so gerne machen würden.

Denn Gesellschaft und kulturelle Normen auferlegen uns Einschränkungen. Diese Limits unterliegen dem sogenannten Realitätsprinzip. Es begrenzt unser freies Verhalten durch die Anforderungen der realen Welt. Schiete, das hast Du sicherlich geahnt, dass die Sache einen Haken hat.

Der Psychologe hat das alles bekanntermaßen tief erforscht und begründet. Konflikte zwischen Lust- und Realitätsprinzip können zu psychischen Störungen führen. Das Lustprinzip ist oft unbewusst und menschliches Verhalten wird von unbewussten Trieben geleitet.

Was hat das mit Social Media, Deiner diesbezüglichen Motivation, Deiner Sichtbarkeit zu tun?

Wenn Du als Selbstständige:r keine Lust auf Social Media verspürst…

…und dennoch weißt, eine Sichtbarkeit mit Deiner Expertise und Persönlichkeit ist dringend nötig, dann wird es Zeit, dass Du Deinen Motivatoren auf die Schliche kommst. Ein „Du musst“ oder „Ich muss“ ist ein Killer.

Motivatoren sind Faktoren, die das menschliche Verhalten antreiben und beeinflussen. Dabei gibt es zwei grundlegende Arten von Motivatoren, die sich zwischen „Was ist dran?“ und „Worauf habe ich Lust?“ unterscheiden.

Schließlich heißt dieser Blogartikel so. Du erinnerst Dich?

Das Social Media Lustprinzip – zwischen Innen und Außen.

Zu viel im Außen: Auf der einen Seite stehen die äußeren oder extrinsischen Motivatoren, Faktoren, Limits, Aufgaben, Deadlines, Fragen, Befehle. Diese Liste an Begrifflichkeiten ist nahezu unendlich. Du siehst, ganz selbstbestimmt sind wir alle nicht. Das kann mir auch niemand erzählen.

Als Selbstständiger lebst Du nicht zu 100% nach Deiner Façon. Diese auf „Was ist dran?“ ausgerichtete Motivatoren beziehen sich auf Belohnungen, die von außen kommen, wie zum Beispiel Geld, Anerkennung oder Lob. Sie motivieren uns, bestimmte Aufgaben oder Ziele zu erreichen, um die Belohnungen zu erhalten. Oder auch, um Bestrafungen zu vermeiden – ich setze aber lieber die positive Brille auf.

Ganz bei Dir: Auf der anderen Seite stehen die inneren oder intrinsischen Motivatoren. Deine Ausrichtung „Worauf habe ich Lust?“ orientiert sich an → Deiner DNA. Dein persönliches Interesse, Deine Vorlieben, Deine Werte, Deine Kreativität, Dein Vergnügen und die Befriedigung, die mit einer bestimmten Aktivität oder einem Ziel verbunden sind. Hier regiert die Freude! Wir werden von inneren Motivatoren angetrieben, wenn wir etwas tun, das uns Freude bereitet. Die Frage nach dem Sinn des Lebens, Deines Lebens!, steht hier in ganz engem Zusammenhang. Du brauchst ein Gefühl von Erfüllung oder Sinnhaftigkeit.

Beide Arten von Motivatoren spielen eine wichtige Rolle.

Heute wissen wir und es ist wissenschaftlich erwiesen, dass intrinsische tendenziell zu nachhaltigerer und tiefergehender Motivation führen als extrinsische Motivatoren. Menschen mit innerer Motivation neigen dazu, zufriedener und engagierter bei ihren Aktivitäten zu sein und haben oft eine höhere Leistungsbereitschaft.

Zack, da sind wir aus meiner Perspektive bei der Arbeit und im Marketing bei Social Media. Marit Alke, eine liebe Kollegin aus meinem Netzwerk, prägte für mich den Begriff „Vergleicheritis“. Die gehört zu den Akten – meine Gedanken hierzu findest Du zuhauf in meinem Blog.

Häufig ist die entscheidende Frage für das Gefühl, dass Du bei Deiner Arbeit entwickelst, ob Du Bock hast oder nicht. Ob etwas FÜR DICH dran ist.

Ein Einblick in meine digitalen Prozesse…

Was ist gerade bei mir dran beziehungsweise wonach gelüstet mir? Ich lasse mal kurz die Hosen runter: Als strukturierter Kreativling stoße ich viele Prozesse an. Nun ja, auch bei mir bleiben mal Sachen liegen. Manche Projekte dauern sogar ewig. Gerade geschehen mit einer rundum erneuerten strafferen intuitiveren Webseite. Für mich ist das nicht schlimm, denn gut‘ Ding will Weile haben.

Volle Automation ist mir unlieb. Warum? Mein Geschäft lässt sich nicht ewig automatisieren und skalieren. Weil meine Kompetenz für Beratung, Wissensvermittlung, Coaching und Business Development verschiedene Level an 1:1 braucht. Oder weil ich das sehr gut kann. Oder weil ich das sehr gerne mag.

Da bleibt Tempo auf der Strecke. Am Ende habe ich jede Menge Ausdauer – und die zahlt sich zum Schluss aus.

Die richtige Fährte für keine Lust auf Social Media

Ein paar Tipps zum Schluss, wie Du Deiner Lust auf die Spur kommst – und wie Du dran bleibst.

  1. Gib Dir Zeit. Nicht alles funktioniert per Knopfdruck!
  2. Wähle Deine Erfolgskriterien. Entscheide zwischen Qualität und Quantität.
  3. Verabrede Dich mit Dir. Nimm Dir Zeit für die Analyse.
  4. Finde Deinen Stil, denn Du bist einzigartig und unvergleichbar.
  5. Sei beharrlich – lass Dich nicht von vermeintlich ausbleibendem Echo verunsichern.
  6. Folge Deiner Linie. Denke an den Eisberg, bei dem für die anderen nur die Spitze sichtbar ist.

Klingt abgedroschen und banal für Dich? Mitnichten. Hinter den sechs Punkten fahre ich eine höchst individuelle Strategie. Diese ist vielfältig adaptierbar. Und hier sind die Hinweise, wie

Du das auch für Dich angehen kannst:

  • Probiere Dich mit scheinbar neuen Themen, Taktungen und Formulierungen aus.
  • Nimm Deine Aktivitäten und Beiträge regelmäßig unter die Lupe in einer internen Klausur.
  • Achte darauf, dass Du wiedererkennbar bist. Eine Marke ist nicht nur auf Layout, Design und Farben beschränkt. Auch Metaphern, Floskeln und Wortkreationen gehören dazu.

Keine Lust auf Social Media? Dann schau, was auf Deinen Teller kommt, so wie die magere Kost hier zwischen Gabel und Messer (Photocredit: AntonMatyukha via depositphotos)

Last but not least. Deine Fragen aller Fragen lauten:

Was möchtest Du essen? Was soll auf dem Teller Deiner Kundschaft landen? Welches Rezept von Dir bringt den besten Geschmack? Welche Gewürze benutzt Du dafür?

Dafür brauchst Du eine Positionierung, eine digitale Strategie mit Leitplanken, in denen Du Dich galant bewegen kannst. Damit es leicht wird, empfehle ich Dir Evergreen Content, damit Du schnell Ruhe kriegst. So hat Spontaneität genug Platz und Raum. Wenn bis dato wenig bis keine Lust auf Social Media mehr ha(tte)st, hilft Dir dieser Anstoß etwas auf die Sprünge.

In meiner Beratung gebe ich Dir Prozesse, Vorgehensweisen und Tools an die Hand. Lass uns sprechen.

Auch wenn der Köder dem Fisch schmecken muss, zuallererst kaufst Du das Equipment ein. Was dann auf Deinem Teller landet, entscheidest Du. In Deiner Entscheidung unterstütze ich Dich gerne. In meiner → Akademie wirst Du fündig.

In diesem Sinne: Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land, ich freue mich auf uns!
Dein Christoph
Social Media Stratege
„Offline-Business online beleben.“

(Photocredit: AntonMatyukha via depositphotos)

About the Author

J. Christoph Ziegler ist Social Media Stratege und der Kopf bei kumulus ® – besonnen, auf Augenhöhe und immer wohlwollend kritisch. Sein Credo? Offline-Business online beleben! Hier im kumulus-Blog liefert er Impulse zum Start in Social Media und gibt zwischendurch kurze und knackige Tipps für soziale Netzwerke und eine gelungene Kommunikation.

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