Übergriffigkeit ist in der digitalen Kommunikation ein großes Thema. Es wird immer schwieriger, die Grenzen zu setzen und bei sich selbst zu bleiben. Oder? Ein ganz persönliches Statement über Originale und Kopiererei im Netz, Erwartungen und unerfüllte Hoffnungen.

"Habe Hoffnungen, aber niemals Erwartungen. Dann erlebst Du vielleicht Wunder, aber niemals Enttäuschungen." (Franz von Asissi)„Habe Hoffnungen, aber niemals Erwartungen. Dann erlebst Du vielleicht Wunder, aber niemals Enttäuschungen.“

Das wusste bereits Franz von Assisi (1182-1226) vor geschlagenen 800 Jahren. Krass.

Schütz Dich selbst – sonst tut es niemand!

Auch ich bin nicht perfekt. Niemand ist das. Aber ich versuche, mich an meine eigenen Werte zu halten und den Übergriffen in der digitalen Kommunikation standzuhalten. Denn digitale Kommunikation ist mein täglich Brot.

Und Social Media sind überall. Und es kommt darauf an, was Du draus machst. Wie Du damit umgehst.

Nicht sofort reagieren zu müssen, fremde Erwartungen nicht erfüllen zu können – all das ist heutzutage echt schwer. Doch es ist wichtig, dass Du Dir diese Dinge bewusst machst und Deinen eigenen Werten folgst.

Seit Anfang 2012 bin ich selbstständig mit meinem geliebten kumulus, dieser Schönwetterwolke.

Wetter für alle LebenslagenJa, es gibt auch bewölkte, regnerische, stürmische und-was-weiß-ich-noch Wetterlagen im Leben. Klar. Dort eine Balance zu finden, das ist meine – und vielleicht auch Deine – Herausforderung. Mit ein bisschen Gelassenheit trete ich dem Tagesgeschäft gegenüber. Zunehmend langsamer.

Gut, das liegt nicht am Alter. Es liegt an der wachsenden Erfahrung, an antrainierten Methoden und dem Fokus auf die (für mich) wirklich wichtigen Dinge. Es ist wichtig, die Dinge realistisch zu sehen. Beziehungsweise einschätzen zu können.

Warum Übergriffigkeit im Netz stattfindet – und warum auch wieder nicht.

Übergriffigkeit in der digitalen Kommunikation ist ein Problem, aber es gibt Lösungen. Du musst nur bereit sein, diese anzunehmen. Also, Du siehst, lediglich eine Frage des Umgangs. Wirklich?

Aber erst einmal zu diesen Social Media – und was das alles ist. Denn darin zeigt sich schon die Liste der Kanäle, über die Du empfänglich bist und potenziell reagieren musst:

  • Facebook, Insta, LinkedIn, Xing, YouTube & Co.
  • Messenger-Dienste
  • E-Mail
  • Accounts bei Deinen Kund:innen und Lieferant:innen

Auch hier: Du siehst, diese Aufzählung wird schier endlos. Überall dort, wo Menschen mit Dir in Kontakt treten, drängeln sich täglich unzählige Neuigkeiten in Dein Blickfeld. Du hörst sie zuweilen (wenn Du Dein Smartphone eben nicht auf lautlos gestellt hast). Sogar Vibrationen spürst Du. Ja, ununterbrochen.

Warum nun Übergriffigkeit im Netz stattfindet? Warum auch wieder nicht? Menschen wollen alles für sich. Und dabei kommt es auf den Charakter an.

Aus meiner Warte werden Menschen, auch aus Deinem nächsten Umfeld übergriffig, wenn sie sich sicher fühlen. Du kennst das: der kleine Finger und der ganze Arm. Zum Einen.

Zum Anderen. Unsicherheit ist eine Riesen-Baustelle. Bis zu einem gewissen Grad gehe ich da auch mit. Über viele Formulierungen, Erwartungem, Ansprüche und artikulierte „Ja, aber“ sehe ich hinweg. Wie gesagt: bis zu einem gewissen Punkt.

Du triffst Entscheidungen. Deine Entscheidungen.

Entscheidungen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Sie bestimmen, was wir tun und was nicht. Sie helfen uns, unseren Weg zu finden und unsere Ziele zu erreichen. Für jede:n von uns gilt das.

Ich für meinen Teil treffe viele Entscheidungen – und folge einem Muster. Selbstverständlich. In den letzten Jahren bin ich egoistischer geworden. Ja. Daran finde ich nichts anstößig, denn Neins ernte ich oft genug von meinem Umfeld. Wenn ich ganz genau hinschaue: per-ma-nent.

Übergriffigkeit in Social Media begegnest Du mit einer Straßensperre – Du setzt Grenzen.So setze auch ich Grenzen. Und ich weiß ganz genau, wem ich meine Zeit widme. Meine Aufmerksamkeit. Meine Kraft. Meine Hilfsbereitschaft. Mein Wissen.

Denn durch meine Naivität (?), Freundlichkeit und Fröhlichkeit wurde ich ausgenutzt. Das Gute daran ist: WURDE. Damit ist schon lange Schluss. Grundsätzlich empfinde und denke ich positiv, gewähre Vertrauensvorschuss – und bleibe vorsichtig. Nicht skeptisch.

Sei hilfsbereit, und Du wirst ausgenutzt.

Nein. Du bestimmst das Maß Deiner Hilfsbereitschaft.

Sei fröhlich, und wirst nicht ernst genommen.

Nein. Wähle Deine Worte weise und wisse immer, was Du sagst. Der Ton macht die Musik. Die Leute spüren das.

Teile Dein Wissen freizügig, und es wird kopiert.

Ja. Finde ich erst einmal nicht so tragisch. Es sei denn: ohne Quellenangabe. Und da hört der Spaß für mich auf.

Das Schöne ist – und darauf vertraue ich:

Karma ist unerbittlich. Fakes fallen irgendwann auf. Es finden die richtigen Leute zueinander. Die, die wirklich zusammen gehören. Sei es temporär oder dauerhaft. Das nehme ich sehr sportlich – und vor allen Dingen nicht persönlich.

Drüben bei Facebook haftet mir ein Ruf bezüglich einer Formulierung an. Nenn‘ es ruhig Personal Branding. Welche Formulierung denn nun?

Dasmakla.

Ich mag das einfach. Unterstreicht es aus meiner Sicht doch eine Position, ein Statement, einen Sachverhalt, eine Tatsache.

Übergriffigkeit – darum geht es mir jetzt und hier ja eigentlich.

Was ist übergriffig? Ich möchte hier gar nicht zu sehr ins Detail gehen. Übergriffigkeit ist vielschichtig, und jede:r hat da eine andere Sicht auf die Dinge. Was für mich übergriffig ist?

  1. Auf meine berechtigten Fragen nicht zu antworten. Stichwort: Beziehung und Augenhöhe.
  2. Stichwort: Vertrag und Handschlag.
  3. Mir den Mund zu verbieten. Stichwort: Redeanteil und Profilneurose.
  4. Sich bei mir zu melden, wenn man etwas will. Stichwort: Einseitigkeit und partielle Amnäsie.
  5. Stichwort: Ignoranz und Unzuverlässigkeit.
  6. Stichwort: Narzissmus, fehlende Empathie und Vorwürfe.

Puh, das wird immer mehr zum harten Tobak. Ja, ich habe diese Skala für mich entwickelt. Mit ihr gehe ich gelassen um. Ich beobachte, nehme wahr, schätze und sortiere ein.

Fazit – Übergriffigkeit und wie Du ihr Einhalt gebietest.

Die Frage aller Fragen: Wie reagierst Du, wenn Dir jemand zu nahe kommt? Flucht oder Angriff? Panisch oder aggressiv?

Ich denke, fühle, sage: Stopp. Und räume auf. In mir. Auf jeden Fall reagiere ich nicht sofort. Manchmal sogar gar nicht. Dieses Recht und dieses Handeln habe ich mir hart antrainiert.

Schließlich bin auch ich zwei bis achtzehn Mal auf Beziehungen hineingefallen. Dasmakla.

Weißt Du was: Überhaupt nicht schlimm. Das Leben ist eine kontinuierliche Schule. Und ich lerne ziemlich gerne. Für Social Media und das ganze Drumherum nicht die schlechteste Idee.

So, ich denke, das waren jetzt genug Worte zum Übergriffigkeits-Thema. Ich hoffe, der eine oder die andere von Euch konnte etwas mitnehmen. Vielleicht siehst Du Dich jetzt ein bisschen mehr in der Lage, Deine eigene Grenzen zu setzen. Fühlbar. Sichtbar.

Meine wichtigste Grenze, die ich jemals setzte und die für eine ordentliche digitale Aufmerksamkeit sorgte, war ein glasklar kommuniziertes → Nein.

Bleibe bei Dir und achte auf Dein Bauchgefühl. Denn das folgt wie ein Autopilot Deinen Werten.

Ich freue mich über ein Echo von Dir, wenn ich hier einen wichtigen Impuls für Dich niedergeschrieben habe. Also, habe ich?

In diesem Sinne: herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
Dein Social Media Stratege Christoph Ziegler
«Offline-Business online beleben.»

(Photocredit: CreativeNature via depositphotos)

About the Author

J. Christoph Ziegler ist Social Media Stratege und der Kopf bei kumulus ® – besonnen, auf Augenhöhe und immer wohlwollend kritisch. Sein Credo? Offline-Business online beleben! Hier im kumulus-Blog liefert er Impulse zum Start in Social Media und gibt zwischendurch kurze und knackige Tipps für soziale Netzwerke und eine gelungene Kommunikation.

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